Timo Krstin
Autor, Theatermacher & Journalist.

swamps - Die Neue Internationale III
Gessnerallee Zürich, 28. Mai 2022

swamps - Die Neue Internationale III ist ein Erzählstück über drei Internationalist*innen. Das Publikum sitzt auf der Bühne wie um ein Lagerfeuer und hört die Geschichten von Mary Udosen, Mbene Mwambene und der Genossin A. aus einem selbstverwalteten Betrieb in Zrenjanin. Ihre Wege kreuzen sich in der uralten Einwanderungsgesellschaft der serbischen, früher jugoslawischen, Vojvodina. Ihre Gedanken pendeln zwischen persönlichem Schicksal, postkolonialer Theorie und Arbeitskampf. Branislav Jovančević aka Kӣr aus Belgrad nimmt die Zuschauenden und -hörenden mit in die Geräuschwelt eines von dunklem Wind durchwehten Waldes.
Tontechnik: Marcel Babazadeh
Produktion: Oliver Rico
Sound design: Branislav Jovančević aka Kӣr
Spiel: Mbene Mbunga Mwambene, Mary John Udosen Essiet
Regie, Spiel: Timo Krstin
Bühne: Lukas Sander
Stückentwicklung: Ensemble
Unterstützt vonStadt Zürich, Kanton Zürich, Ernst Göhner Stiftung, Migros Kulturprozent, Landis & Gyr
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Balkanbaby!
Gessnerallee Zürich, 11. April 2019
Die Arbeiterklasse ist verschwunden, es lebe die Arbeiterklasse! Die Kursk beginnt mit «Balkanbaby!» ihren Dreistückezyklus über Klasse und Politik. Die Suche führt zuerst auf den Balkan, dorthin, wo einmal die jugoslawischen Kommunisten versucht haben, Menschen unterschiedlichster Religionen, Kulturen und Identitäten unter dem Mantel der Arbeiter*innen-Solidarität auf ein gemeinsames Ziel hin einzuschwören – mit bekanntem Ausgang. Mirza Šakić, Bosnier und Immigrant in die Schweiz, und Timo Krstin, Serbe und deutscher Migrant in Zürich, verfolgen die sogenannten Gastarbeiterbiographien ihrer Familien, legen dar, wie Arbeiterklasse und Diversitätspolitik einmal zusammengehörten, und wie sie auf dem langen Weg der Migration ins bürgerliche Milieu mit Gewalt getrennt wurden. Rahel Sternberg widerspricht.
Für Balkanbaby! arbeitet die Kursk erstmalig mit der Animations- und Filmschaffenden Anja Kofmel zusammen. Ihr jüngster Animationsfilm «Chris the Swiss», in dem sie den Verstrickungen ihres Cousins Chris in den Jugoslawienkriegen nachgeht, wurde 2018 mit dem Zürcher Filmpreis und 2019 mit dem Schweizer Filmpreis honoriert.
Performance: Katharina Heißenhuber, Mirza Šakić, Rahel Sternberg
Dramaturgie: Liliane Koch
Animation: Anja Kofmel
Regie und Tex:t Timo Krstin
Szenographie: Lukas Sander
Eine Produktion von K.U.R.S.K in Koproduktion mit Gessnerallee Zürich
Unterstützt von Kultur Stadt Zürich, Fachstelle Kultur Kanton Zürich
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Gottesanbeter_Innen
Gessnerallee Zürich, 16. März 2018
500 Jahre Reformation. 500 Jahre starke Männer, die Thesen an Türen nageln. 500 Jahre Unterdrückung der Frau, die als Unterstützung verkauft wird. 500 Jahre Staatsreligion fürs Vaterland. 500 Jahre Moralpredigt, Selbstzüchtigung, Triebüberwältigung und Gottesfurcht. 500 Jahre ehelicher Beischlaf. 500 Jahre Bildersturm und protestantisches Arbeitsethos. 500 Jahre keine Beichte und keine Vergebung. 500 Jahre Reformen, die doch nichts erschüttern?
In ihrer neuesten method lecture bringt die Kursk «Gottesanbeter_Innen» als Allegorie für die Gefahren falsch verstandener Frömmigkeit in Dialog mit der privaten Reformationsbiografie einer jungen Frau. Sie lesen uns eine dunkle Messe und präsentieren einen eindrücklich wuchtigen Theaterabend.
Konzept, Entwicklung: Kursk
Performance, Entwicklung: Marie-Theres Hölig, Liliane Koch
Musik, Entwicklung: Rosanna Zünd
Musik, Performance, Entwicklung: Katharina Heißenhuber
Regie, Entwicklung: Timo Krstin
Szenographie, Entwicklung: Lukas Sander
Eine Produktion von Kursk in Koproduktion mit Gessnerallee Zürich
Gefördert und im Rahmen von ZH-REFORMATION.CH
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Leopardenmorde
Gessnerallee Zürich, Freischwimmer Festival, 20. Oktober 2016
Leopardenmorde erzählt die Geschichte von George Christoph Ebrecht, dem Grossvater von Timo Krstin, Regisseur des Stückes. Ebrecht war sein Leben lang ein politischer Akteur, der stets den Kampf um die ganze Welt im Blick hatte, zuerst für die Nationalsozialisten, dann in der BRD für pazifistische Bewegungen.Seine politische Haltung ist voller Volten und Wendungen und fast scheint es, als wäre die Stossrichtung egal, Hauptsache man handelt schnell, kraftvoll und radikal.
Die Recherche orientiert sich an Ebrechts Reden und literarischen Texten und zeichnet die Entwicklung eines politischen Verbrechers nach, der mit Blick auf akutelle rechte Strömungen geradezu zeitgenössisch anmutet. Der Grossvater wird bei der Analyse seiner Texte mehr und mehr zum Urtypus des Wutbürgers: ein radikaler Aktivist mit der Vergangenheit eines politischen Mörders.
Dramaturgie, Text, Performance: Liliane Koch
Musik, Lyrics: Rosanna Zünd
Regie, Text, Performance: Timo Krstin
Szenographie, Performance: Lukas Sander
Eine Produktion von Kursk in Koproduktion mit Gessnerallee Zürich im Rahmen von Freischwimmer 16/17
Untersützt durch Kanton Zürich, Stadt Zürich Kulturfond
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Charles Bronson bin ich
Fabriktheater in der Roten Fabrik, Zürich, 10. Dezember 2015

Ein Stück über Vigilantismus und eine Reise ins Universum des 80er-Jahre-Western- und Exploitation-Films.
Unser Held ist die Fleischwerdung des europäischen Dilemmas. Eine Figur gefangen zwischen dem archaischen Drang, mit der Waffe in der Hand "etwas zu tun" und dem hohen Anspruch an sich selbst, "das Richtige" zu tun.
Seine Art zu sein ist roh und radikal: Daher wurde er schon zu Lebzeiten von Parteien am Rande des politischen Spektrums bewundert und benutzt. Die Linke nahm sich "Spiel mir das Lied vom Tod" zum Vorbild. Die Rechte die "Ein Mann sieht rot"-Filme. Auch heute sind die radikalen Parteien stets jene, die in der öffentlichen Wahrnehmung "wirklich was tun".
Ein Selbstversuch in Sachen Körperlichkeit, Kampfeswillen, Politik und Macht sowie ein Experiment am eigenen Körper und der eigenen unterdrückten Gesinnung.
ein Projekt von Hengst & Hitzkopf
Timo Krstin / Dominik Locher / Rahel Sternberg / Lukas Sander
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